Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Jesuitenkirche und einem Begegnungsfest auf dem Richard-Hauser-Platz haben Stadtkirche und Caritasverband am 19. September das 100-jährige Bestehen des Caritasverbands Heidelberg gefeiert.
Die Gründung des Verbands im Jahr 1921 war auch der Not nach dem ersten Weltkrieg geschuldet, erinnerte Dekan Alexander Czech am Beginn des Gottesdienstes. Seitdem habe sich bis auf den heutigen Tag eine Vielzahl von Menschen engagiert, um nah am Nächsten zu sein und Not zu lindern, fuhr er in Anspielung auf das Jubiläumsmotto fort. "Nah. Am Nächsten".
Stadtkirche und Caritasverband gemeinsam unterwegs
Zu diesem Motto legte Pfarrer Johannes Brandt in seiner Predigt auch das Jahresthema der Caritas in ganz Deutschland: "Das machen wir gemeinsam". Brandt erinnerte daran, dass Kirche und Caritas in Heidelberg formal gesehen zwei getrennte Institutionen seien. Aber, so betonte er, beides gehört zusammen. Kirche sei ohne Caritas nicht denkbar, der diakonische Dienst, die Zuwendung zum Nächsten gehöre zum Wesen der Kirche.
"Wir brauchen dieses Miteinander heute und müssen es immer wieder neu durchbuchstabieren", ergänzte er. Und rief mit zwei Beispielen in Erinnerung, wie dieses Miteinander in jüngster Zeit aussehe. In der gemeinsamen Projektstelle Engagementförderung werde gemeinsam Sorge getragen für das ehrenamtliche Engagement.
Im Rahmen des neuen Leitungsmodells der Stadtkirche arbeiteten haupt- und ehrenamtlich tätige Frauen und Männer aus dem Verband und der Stadtkirche künftig gemeinsam am Thementisch Caritas.
Im zweiten Teil der Predigt warfen Bernhard Heck, Birgit Grün und Stephanie Hoffmann sowie Andreas Lauer Schlaglichter auf verschiedene Bereiche der caritativen Arbeit. Die ökumenische Aktion Frühstück im Winter für wohnungslose und bedürftige Menschen wurde hier ebenso thematisiert wie die Herausforderungen durch Corona in den Diensten und Einrichtungen der Caritas.
Bezirkskantor Markus Uhl und die Frauenschola der Altstadtgemeinde Heilig Geist machten den Gottesdienst auch in musikalischer Hinsicht zu einem Fest.
Caritas in Heidelberg kennenlernen
Einen Gruß und Glückwunsch aus Freiburg überbrachte das Vorstandsmitglied des Diözesan-Caritasverbands, Birgit Schaer. Lobende Worte fand sie für den Pilgerweg, zu dem während er Caritas-Sammelwoche eingeladen wurde. "Ich finde es besonders schön, dass Sie Ihr Jubiläum zum Anlass nehmen, ihre Einrichtungen ab heute für eine Woche für alle Bürgerinnen und Bürger zu öffnen, damit sie sich auf einen sozialen Pilgerwegquer durch die Stadt begeben und sich dabei selbst ein Bild von den Angeboten hier vor Ort machen können. Die Idee gefällt mir so gut, dass wir bereits überlegt haben, wie man diesen Pilgerweg auf die ganze Erzdiözese ausweiten könnte."
In der Woche vom 19.-26. September gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pilgerwegs neben den neuen Einsichten beim Besuch der Caritas-Orte auch verschiedene Preise zu gewinnen.
Ein gelungenes Fest
Musikalisch ging es auch nach dem Gottesdienst draußen auf dem Richard-Hauser-Platz weiter. Caritas-Diakon Andreas Korol sorgte mit der Spontan-Band aus Mitarbeitenden aus Stadtkirche und Caritasverband für Unterhaltung und gute Stimmung.
Sekt und andere Getränke zum Anstoßen auf den runden Geburtstag wurden an der Bar gereicht. Anstelle eines Buffets gab es für alle eine coronagerechte Provianttüte, aus der man sich stärken konnte.
Beim Ausklang des Festes zeigten sich die Vorsitzende und die Geschäftsführerin des Caritasverbands, Dr. Franziska Geiges-Heindl und Dr. Susanna Re, erleichtert, dankbar und erfreut. "Erleichtert bin ich", sagte Geiges-Heindl, "dass es so ein heiteres Fest geworden ist. Gerade in der Corona-Zeit haben wir viel und gut zusammen gearbeitet; da tut es gut, auch mal wieder richtig miteinander zu feiern." Re freute sich über die vielen guten Gespräche auf dem Richard-Hauser-Platz und fügte an: "Besonders dankbar bin ich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadtkirche."