Freiburg, 4. März 2024. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, stellt sich klar gegen den Abwurf von Hilfsgütern aus Flugzeugen. "Unkontrolliert abgeworfene Hilfsgüter sind die schlechteste Form der Hilfe. Sie stellen keineswegs sicher, dass die geschwächte Bevölkerung die lebenswichtige Unterstützung auch erhält und sind von daher ein Armutszeugnis", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international. Er bezweifelt, dass diese dazu beiträgt, die humanitäre Katastrophe im Gaza-Streifen zu lindern. "Abgesehen davon, dass es sich bei dem Abwurf von Hilfsgütern um Symbolpolitik handelt, führt diese dazu, dass unter der notleidenden Bevölkerung das Recht des Stärkeren regiert und keinesfalls gewährleistet ist, dass diese Hilfen besonders vom Hungertod gefährdete Menschen wie Kinder, Frauen, alte Menschen und Menschen mit Behinderung erreichen."
Aus Sicht von Caritas international ist deshalb eine sofortige Öffnung mehrerer Hilfskorridore in den Gaza-Streifen ohne Alternative. "Nur durch eine geordnete Verteilung von Hilfsgütern kann sichergestellt werden, dass der notleidenden Zivilbevölkerung angemessen und menschenwürdig geholfen werden kann", sagt Oliver Müller und verweist darauf, dass Hilfsorganisationen wie Caritas international über ihre lokalen Partner nach wie vor im Gaza-Streifen über die notwendigen Strukturen verfügen, um effektive und sichere Verteilungen von Hilfsgütern zu gewährleisten.
"Neben der Öffnung der Grenzen für Hilfslieferungen braucht es dafür eine sofortige Waffenruhe", sagt Oliver Müller und fordert alle Kriegsparteien dazu auf, diesen im Sinne der Menschen in Not sofort zu schließen. "Der Abwurf von Hilfsgütern aus Flugzeugen kann nur Ultima ratio sein. Es wäre hingegen leicht, die notleidenden Menschen geordneter zu erreichen."
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, implementiert ihre humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen über langjährige, lokal ansässige, Partnerorganisationen. Wichtigster Partner ist dabei die Organisation "Catholic Relief Services (CRS)", die nach wie vor im Gaza-Streifen Hilfen wie Nahrungsmittel, Decken und Hygieneartikel verteilt. Diese Hilfen könnten jederzeit erhöht werden, wenn eine Grenzöffnung und Sicherheit gegeben sind.
Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, steht für Interviews zur Verfügung.
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