Freiburg, 18. Dezember 2023. Am vergangenen Samstag, dem 16.12., wurde der Konvent der Mutter-Teresa Schwestern (Missionaries of Charity) von drei Raketen getroffen. Die dortige Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die seit Jahren von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, unterstützt wird, ist nicht mehr bewohnbar. 54 Menschen mit Behinderung sind seitdem ohne Schutz und Obdach. Lebenswichtige medizinische Geräte wie Atemgeräte wurden zerstört. "Ich sorge mich sehr um das Schicksal der Menschen mit Behinderung und um das der Schwestern", sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international und verurteilt den Angriff aufs Schärfste. "Der Beschuss einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung ist ein eindeutiger Bruch des humanitären Völkerrechts und durch nichts zu rechtfertigen. Eine sofortige und langanhaltende Waffenruhe ist dringend geboten."
Wie nötig eine Waffenruhe ist, zeigen auch die täglichen Berichte der Caritas-Mitarbeitenden vor Ort. Es gibt kaum noch Wasser, wenig Lebensmittel, so gut wie keine medizinische Versorgung, kaum noch sichere Orte. "Wir hören von Menschen, die Zuflucht am Strand suchen und dort ohne jeden Zugang zu Wasser, Lebensmitteln und ohne Zelte campieren", sagt Oliver Müller und ergänzt, dass "die Hilfen im Gazastreifen dringend intensiviert werden müssen. Es droht der Ausbruch von Cholera und einer Hungersnot. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Menschen aufgrund des grassierenden Mangels sterben."
Bereits jetzt ist die Verteilung von Hilfsgütern im Norden von Gaza fast ganz zum Erliegen gekommen. Lediglich im Süden des Gazastreifens, wohin ein Großteil der Bevölkerung geflohen ist, ist humanitäre Hilfe noch möglich. 85 Prozent der Bevölkerung und damit 1,9 Millionen Menschen sind vertrieben. Knapp 20.000 Menschen sind durch den Krieg gestorben, 70 Prozent davon sind Frauen und Kinder. "Es darf nicht sein, dass die Hamas noch immer Geiseln in ihrer Gewalt hat. Es darf nicht sein, dass Zivilisten, Journalisten und humanitäre Helfer in diesem Krieg sterben", sagt Oliver Müller und betont erneut wie dringend nötig eine sofortige und langanhaltende Waffenruhe ist.
Allein die Caritas Jerusalem betrauert den Tod von zwei Mitarbeitenden, insgesamt starben 136 Mitarbeitende von humanitären Hilfsorganisationen. Auch ein Großteil der Mitarbeitenden der lokalen Caritas-Partnerorganisationen Catholic Relief Services (CRS) wurde durch die Kriegshandlungen vertrieben. Trotzdem schafft es der Caritas-Partner die Hilfen aufrecht zu erhalten, verteilt Bargeldgutscheine für Lebensmittel und Trinkwasser oder dringend benötigte Matratzen und Bettzeug. Allein 26 Lastwagen mit weiteren Hilfsgütern warten darauf, von Ägypten aus in den Gazastreifen gelangen zu dürfen. "Noch können wir Menschen in Not helfen. Aber die Zeit drängt", sagt Oliver Müller.
Auch die Caritas-Mitarbeitenden im Gazastreifen bitten dringend um mehr Mittel, um noch mehr Menschen in Not versorgen zu können. CRS ist nach wie vor mit mehr als 50 Mitarbeitenden vor Ort. "Obwohl sie selbst direkt von den Kriegshandlungen betroffen sind, engagieren sie sich rund um die Uhr für die notleidende Bevölkerung. Das nötigt mir großen Respekt ab", sagt Oliver Müller.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, hat dank der Unterstützung ihrer Spenderinnen und Spender im Gazastreifen bereits Hilfsgüter im Wert von einer Million Euro verteilen können. "Trotz der schwierigen Sicherheitslage stehen unsere Kolleginnen und Kollegen im Gazastreifen bereit, noch mehr Hilfen an die notleidende Bevölkerung zu verteilen", sagt Oliver Müller und zählt darauf "gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern und unseren öffentlichen Partnern, alles daran zu setzen, Menschen in Not nicht ihrem Schicksal zu überlassen."
Spenden mit dem Stichwort " CY01553 Caritas-Hilfen in Palästina " werden erbeten auf:
Caritas international
DE88 6602 0500 0202 0202 02
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
BIC-Nr.: BFSWDE33KRL
www.caritas-international.de