„Wir suchen Familienpat*innen“ steht auf dem Plakat, mit dem Stephanie Hoffmann (v.l.), Stefanie Jansen, Doris Fischer und Anja Christiani Werbung für das Projekt Familienpatenschaften machen.
Ehrenamtliche Familienpatinnen und -paten schenken Kindern einmal pro Woche zwei bis drei Stunden Zeit, sie spielen mit ihnen, basteln, gehen auf den Spielplatz oder machen auch mal einen Ausflug. Oder sie unterstützen bei den Hausaufgaben, wenn da Hilfe benötigt wird. Zusätzlich können sie die Eltern bei Behördengängen oder beim Aufbau eines sozialen Netzwerkes unterstützen.
Das ist die Kurzform des Projekts "Familienpatenschaften", das Caritasverband und Stadt jetzt vorgestellt haben. Familien mit besonderen Belastungen sollen in Heidelberg künftig mit Hilfe Ehrenamtlicher niedrigschwellige und alltagspraktische Unterstützung erhalten.
Entlastung für Familien
"Das ist aus unserer Sicht ein tolles Angebot für Familien", ist sich die Leiterin der Psychologischen Beratungsstelle der Caritas, Stephanie Hoffmann, sicher. "Vielen Familien und Alleinerziehenden fehlt in angespannten Zeiten die Entlastung durch eine teilweise Begleitung und Betreuung. Hier können Familienpatinnen und -paten für große Entspannung sorgen." In der Beratungsstelle laufen die Fäden des Projekts zusammen und dort ist auch die Projektkoordinatorin Anja Christiani zu erreichen. Ihre Aufgabe ist es, Patinnen und Paten mit den Familien zusammenzubringen und zu begleiten.
Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen erinnerte daran, dass durch die Corona-Pandemie ein steigender Bedarf für die Unterstützung von Familien mit Kindern entstanden sei. Und: "Inzwischen zeigen sich zunehmend für Eltern und Kinder die psychosozialen Folgen der Pandemie. Hoch ist außerdem der Unterstützungsbedarf von Familien, die vor dem Krieg aus der Ukraine und anderen Ländern fliehen mussten. Sie benötigen gerade im Alltag Hilfe, die nicht nur auf behördlichen Leistungen, sondern auf guten zwischenmenschlichen Beziehungen basiert", so Jansen.
Die Stadt finanziert das Projekt mit 45.000 Euro aus dem Sozialfond "Sondermittel Corona" und mit 67.000 Euro, die der Gemeinderat bis Ende 2024 bewilligt hat.
Ein Gewinn für beide Seiten
Jetzt gehe es zunächst darum, weitere Patinnen und Paten zu gewinnen, die Familien im Alltag unterstützen möchten. Projektkoordinatorin Anja Christiani sorgt dabei für gute Bedingungen für das ehrenamtliche Engagement. Sie schaut, dass die Bedürfnisse der Familien und der Paten gut zusammenpassen, sie ist Ansprechpartnerin für fachliche Fragen und bietet bei Bedarf Schulungen zu wichtigen Themen an.
Interessierte sind eingeladen, sich bei Anja Christiani zu melden; sie gibt gern weitere Informationen zum Projekt "Familienpatenschaften".
Kontakt: anja.christiani@caritas-heidelberg.de, Tel.: 06221 409024 oder 0176 84949105