In der ersten Impfrunde in den Heidelberger Pflegeheimen haben rund 2000 Personen den schützenden Impfstoff erhalten
Die 75-jährige Bewohnerin des Caritas-Altenpflegeheims St. Michael, Ursula Gugau, ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich gegen Corona-Virus impfen. Der "Piks" in ihren Arm war in der ersten Februarwoche ein kleines Medien-Ereignis. Denn mit dem Altenheim St. Michael hatten alle 15 Pflegeheime in Heidelberg, Bewohnerschaft und Personal, die erste von zwei notwendigen Impfdosen erhalten. Die zweite soll im Lauf des Monats folgen. Anlässlich des Abschlusses der ersten Impfrunde in den Heidelberger Pflegeeinrichtungen hatten Stadt und Caritasverband zu einem Pressetermin geladen.
Ursula Gugau, die in St. Michael Vorsitzende des Heimbeirats ist, war wie die allermeisten ihrer Mitbewohnerinnen und Mitbewohner froh über das Impfangebot. Für sie bedeutet der Schutz durch das Vakzin eine Rückkehr zu mehr Sicherheit und Normalität im Alltag.
Überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft des Pflegepersonals
Das Personal in den beiden Altenpflegeeinrichtungen des Caritasverbands Heidelberg, habe im letzten Jahr "bis an die Grenzen und zum Teil darüber hinaus" gehen müssen. So beschrieb Roswitha Lemme, zuständig für den Bereich Altenhilfe, die Corona-Realität in St. Michael und St. Hedwig in der Pandemiezeit. Nur durch die große Einsatzbereitschaft der Pflegekräfte in Form von Überstunden und Extra-Schichten konnte der Betrieb aufrechterhalten werden.
Ein Mehr an Normalität im Alltag der Pflegeeinrichtungen ist auch durch die größeren Kapazitäten bei den Schnelltests möglich geworden. Schon die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden drei Mal pro Woche getestet, dazu kommen die Besucherinnen und Besucher. Geschäftsführerin Dr. Susanna Re dankte ausdrücklich der Unterstützung durch die Bundeswehr in diesem Bereich. Allein mit dem Pflegepersonal sei diese zusätzliche Aufgabe nicht zu stemmen gewesen.
Die Leiterin des Altenpflegeheims St. Michael, Marianne Wolf, wandte sich direkt an Oberstleutnant Jean-Jaques Wendorff: "Sie ahnen nicht, was Sie hier alles leisten. Das kann man nicht hoch genug einschätzen." Wendorff koordiniert den Corona-Einsatz von Soldatinnen und Soldaten in Heidelberg. In St. Michael waren der Hauptgefreite Degler und der Oberstabsgefreite Arrighi schnell zu gern gesehenen und geschätzten Mitarbeitern geworden. Wie wichtig ihre Unterstützung ist, brachte Susanna Re auf den Punkt: "Die Alternative wäre gewesen, unsere Häuser für Besuch zu schließen."
Aufklärung erhöht die Impfbereitschaft
Im Vorfeld des Impftermins hatte der Caritasverband die Mitarbeiterschaft von St. Michael zu einem Infoabend mit dem Impfarzt Gerhard Veits eingeladen. Während die Bereitschaft der Bewohner sich impfen zu lassen sehr hoch ist, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Frage etwas zurückhaltender. Durch kompetente Informationen zur Wirkweise des Impfstoffs und zu seiner Entwicklung gelang es Veits viele Vorbehalte auszuräumen.
Kurzfristig absagen musste Oberbürgermeister Eckart Würzner seinen Besuch in St. Michael. An seiner Stelle dankte der Leiter des Amts für Sport und Gesundheitsförderung der Stadt, Gert Bartmann, für die gute Zusammenarbeit mit den Pflegeheimen. Bartmann, der den Einsatz der beiden mobilen Impfteams in Heidelberg koordiniert, zeigte sich zufrieden, dass es gelungen war, die erste Runde der Impfungen innerhalb von 14 Tagen abgeschlossen zu haben. Dass das möglich war, habe auch an der Vorbereitung in den Einrichtungen gelegen. "Die war auch hier in St. Michael ganz toll", betonte er. Rund 2000 Personen in den Pflegeeinrichtungen haben die erste Dosis des Impfstoffs erhalten.
Für die Verantwortlichen des Caritasverbands ist mit der Impfung in den beiden stationären Altenpflegeeinrichtungen, St. Michael in Handschuhsheim und St. Hedwig in der Altstadt, ein wichtiger Schritt auf dem Weg durch die Pandemie gemacht. "Für die Impfaktion haben wir einen großen logistischen Aufwand betrieben, der sich aber lohnt", ist sich Susanna Re sicher. "Mit dem Impfschutz steht und fällt alles."
„Lassen Sie sich impfen!“ war die Botschaft von Dr. Gerhard Veits am Ende des Infoabends in St. Michael.
Ursula Gugau wird von einem Mitglied des lokalen Impfteams das Vakzin verabreicht, beobachtet vom Heidelberger Impfkoordinator Gert Bartmann (4. v. l.) und Pressefotograf Philipp Rothe (r.).
Jennifer Link und Marianne Wolf (v. r.) aus dem Caritas-Altenpflegeheim St. Michael, Koordinator Gert Bartmann, Dr. Susanna Re und Roswitha Lemme vom Caritasverband mit dem fünfköpfigen mobilen Impfteam.
Die Mitarbeiterinnen des Caritasverbands sind dankbar für die Hilfe der Bundeswehr in Person von Oberstleutnant Jean-Jaques Wendorff und den Gefreiten Degler und Arrighi.