Erste Lesestunde seit Corona
Ingrid Vogt ist der Pflegeheimat St. Hedwig seit nun mehr 34 Jahren in vielfältiger Weise als Angehörige einstiger Bewohnerinnen und als ehrenamtlich Engagierte verbunden. Seit vielen Amtsperioden ist die in den 1930er Jahren Geborene im Heimbeirat aktiv, bis 2020 als dessen Vorsitzende, und kandidiert bei der in diesen Tagen anstehenden Wahl erneut für das Gremium. Daneben bereichert sie tatkräftig und mit pfiffigen Ideen das kulturelle Programm der Pflegeheimat, so zum Beispiel mit ihren Reiseberichten in Form von Diavorträgen, durch die Organisation des alljährlichen Adventsfestes oder etwa durch das Kuratieren einer Gemäldeausstellung. Bis Anfang 2020, kurz vor unserem Umzug in unser heutiges Domizil in der Altstadt, scharte sie auch nahezu jeden Montag zahlreiche Literaturfreund*innen um sich, seinerzeit in der "Teestube" des Hauses in der Mönchhofstraße, und las aus abwechslungsreich ausgewählten, meist aktuellen belletristischen Werken gehobeneren Anspruchs vor.
Die mannigfaltigen Auswirkungen der Corona-Pandemie hatten die Fortsetzung dieses Angebotes in der Plöck unmöglich gemacht. Doch alles neu macht der Mai - und so konnte am heutigen 3. Mai 2021 die erste Lesestunde mit Frau Vogt seit weit über einem Jahr stattfinden. Diesmal las sie aus einer wahren antiquarischen Rarität mit Bezug zum Thema Pflegeheim: "Das kann Opa doch nicht machen" von Wolfgang Pauls bot zahlreiche Ansatzpunkte für die Anwesenden, ihre eigenen Erfahrungen mit der Institution und mit der Rolle, die ihren Angehörigen hier zukommt, zu reflektieren. Glanzlichter wie die - nun hoffentlich wieder - allwöchentliche Lesestunde dürften dieser Reflexion des Lebens im Pflegeheim sicher im positiven Sinne zuträglich sein. al