Luftbrücke im Lockdown
Juliette von Rotaract übergibt Jonas vom Pflegeheimat-Team die Einkäufe der Woche Juliette (Rotaractclub Heidelberg)
Mit Beginn der Corona-Pandemie waren schlagartig die Schotten für Angehörige und Ehrenamtliche gleichermaßen dicht - mit Ausnahme der Bewohner*innen selbst, der Mitarbeiter*innen und unverzichtbarer Dienstleister*innen und Handwerker*innen durfte niemand mehr St. Hedwig betreten. Nicht nur ging damit für unsere Bewohner*innen essentieller zwischenmenschlicher Kontakt und kostbare Zeit liebevoller Unterstützung und Gesellschaft zwischenzeitlich verloren, nein, auch diverse Leckereien, Lesestoff oder andere Gegenstände des täglichen und nicht-alltäglichen Bedarfs vieler Bewohner*innen, die von Angehörigen und Ehrenamtlichen mitgebracht zu werden pflegten, blieben plötzlich aus. Da auch denjenigen Bewohner*innen, die zuvor selbstständig auf Einkaufstour gingen, durch entsprechende Coronaverordnungen bald der Weg nach draußen versperrt war, stand auf einmal die Gesamtheit der Bewohnerschaft ohne diese angestammten Versorgungsmöglichkeiten da. Denn auch wenn Mitarbeiter*innen teils wie bereits zuvor unterstützend einsprangen, wollten wir doch eines sicher nicht: Durch Großeinkäufe in diversen Geschäften uns selbst und damit indirekt die Bewohner einer zusätzlichen Ansteckungsgefahr aussetzen.
An dieser Stelle kommen der Rotaract-Club (die jungen Rotarier, unter der Organisation von Clemens Hentschke) und die Jugendorganisation des Lions-Clubs, die Leos (unter der Organisation von Carolin Eschenfelder) ins Spiel, die seit Beginn der Coronazeit - und das sind mittlerweile ein paar Monate! - perfekt organisiert abwechselnd jede Woche in einer großen Einkaufstour all die Besorgungen erledigen und Einkaufswünsche erfüllen, die so anfallen - von A wie Ananas über B wie Blumen und R wie Rollmops bis zu Z wie Zahnseide! Für die Bewohner*innen unsichtbar (die Warenübergabe findet immer an der Haustür statt), sind es diese jungen, engagierten Ehrenamtlichen, die doch so wichtig für uns waren und immer noch sind. Nach wie vor läuft dieser Einkaufsservice auf vollen Touren, da einerseits bei Bewohner*innen immer noch begründete Skepsis gegenüber eigenen Einkaufstouren herrscht und es andererseits für viele von ihnen bereits zum Ritual geworden ist, eine Einkaufsliste zu schreiben und gespannt auf die Einkäufe zu warten, um diese dann schlussendlich in Empfang nehmen und mit dem eigenen Geld bezahlen zu können. Daher ergeht ein großes Dankeschön an all die Helfer*innen, die das taten, was in Krisensituationen vor allem die menschliche Natur charakterisiert: einander uneigennützig helfen! jr